Es sind Zeugnisse affektiver Kommunikation – Fotografien die sich zum Ereignis mit bewegen. Die Ausstellung „Archaeologies of a near future“ zeigt Christian Herrmanns fotografischen Blick auf das gleichnamige Stück von Alexandra Waierstall. Die letzte Produktionsphase begleitend, greifen die Bilder das choreografische Konzept auf: in Waierstalls, sich noch in Entwicklung befindenden, Methode „the thinking body in action“ entfaltet sich Tanz in der Gegenwart. Den Ausgangspunkt bildet der Körper als individuelles Archiv gelebter Erfahrungen, der sich wiederum in ständiger Bezüglichkeit zur Umwelt befindet. Christian Herrmanns fotografische Herangehensweise ist ähnlich: er taucht in die Atmosphäre ein und richtet seinen Fokus auf das Spezifische der Situation. Aus nächster Nähe überträgt Herrmann die Qualitäten der individuellen Bewegungen und Intensitäten der Szenerien in das Medium der Fotografie. Der Betrachter im Bild geht mit, lässt sich auf das Zusammenspiel von Tanz, Licht und Raum ein. Es ist Herrmans Bezüglichkeit zum Stück die hier dokumentiert wird.
Christian Herrmann, 1981 in Düsseldorf geboren und in Ratingen aufgewachsen, schloss 2006 erfolgreich seine Ausbildung zum Werbe- und Produktfotografen bei BHP-Studios ab. Neben seiner Tätigkeit als freiberuflicher Fotograf studiert Herrmann fortan Medien- und Kulturwissenschaft mit einem Schwerpunkt in Kunstgeschichte an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. Der Gegenstand seiner fotografischen Arbeit verlagert sich zunehmend vom Objekt zu situationsbedingten Ereignissen. So widmet er sich vor allem der People- und Portrait- sowie Konzert- und Theaterfotografie. Für „Archaeologies of a near future“ im Jahre 2013 arbeitet Christian Herrmann erstmalig mit Alexandra Waierstall zusammen.